Im zweiten Weltkrieg. Karin Bjösen aus Litauen ist in einem Flüchtlingslager und wartet wahrscheinlich vergebens auf ein Visum für Argentinien. Sie freundet sich mit dem italienischen Soldaten Antonio an und als ihr Visum platzt, heiratet sie ihn, um dem Elend zu entgehen. Die beiden ziehen auf Antonios Insel Stromboli, wo er als Fischer in für Karins Augen ärmlichen Verhältnissen lebt. Es ist zwar idyllisch, doch dass sie kein Geld hat, macht ihr zu schaffen. Ebenso die Einsamkeit. Schlimmer noch ist es, dass die anderen Bewohner des kleinen Dorfes sie demütigen. Sie beschliesst zu fliehen, doch dann wird sie schwanger…
Rossellini hat im Zuge seiner neorealistischen Phase diesen Nachkriegsfilm geschaffen. Ingrid Bergman, die die Hauptrolle spielt, verliebte sich während der Dreharbeiten übrigens in Rossellini und heiratete ihn bald darauf. Dafür ließ sie ihren damaligen Ehemann sitzennn und verscherzte es sich mit dem US-Publikum, auch künstlerisch. Der Neorealismus Rossellinis war dort nicht hoch angesehen und das die Bergman eine Frau spielt, die im Grunde nur an sich selber denkt, machte es den Amis nicht leicht, sie zu lieben. Der Film an sich ist einfach, aber im Detail höchst genial. Man denke nur an die Beziehung von Karin und Antonio. Sie sind zwar verheiratet, doch in keiner Sekunde hat man das Gefühl, dass sie aus Liebe geheiratet haben könnten, oder dass auch nur ein bisschen Zuneigung entsteht. Dazu dann noch der stets präsente Vulkan auf der Insel, der gegen Ende auch noch einen kleinen Ausbruch hat und Karins Denken beeinflusst, ist ein höchst gelungenes dramaturgisches, als auch optisches Mittel zur Atmosphärenschaffung.
Die deutsche DVD ist als Teil der Roberto Rosselini Anniversary Edition von Koch Media erschienen zusammen mit „PAISÁ“, „DEUTSCHLAND IM JAHRE NULL“ und „REISE IN ITALIEN“. Der Film ist in Englisch und Deutsch (jeweils Dolby Digital 2.0 sowie im Bildformat 1:1.33 enthalten. Untertitel sind in Deutsch verfügbar. (Haiko Herden)
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